Einen Werkstattschrank bauen

Letzte Aktualisierung am 13. März 2024

Ordnung und Übersicht mit einem selbstgebauten Werkstattschrank

Genau angepasst an die eigenen Bedürfnisse gestallten Sie einfach Ihren eigenen Werkstattschrank aus Holz.

Mit ihm schaffen Sie Übersicht und Ordnung in Ihrer Werkstatt.

Nutzen Sie den Platz sinnvoll und der Inhalt ist geschützt.

In diesem Beitrag beschreibe ich Ihnen, wie man einen Schrank auch mit einfachen Mitteln bauen kann.



Einen Werstattschrank bauen
Einen Werstattschrank bauen

Planung des Werkstattschranks

Was soll alles in den Werkraum?

Schauen Sie wo was stehen soll, bevor Sie sich an die Möbelplanung machen. Berücksichtigen Sie genügend Platz um die Maschinen herum. Auch nach oben. Sie müssen die Werkstücke verschiedenster Dimensionen auch bearbeiten können.

Selbst wenn Sie nur mit Handwerkzeugen arbeiten ist der nötige Platz wichtig.

Ist der verfügbare Platz geklärt, wird gemessen. Höhe, Breite und Tiefe abnehmen. Schon haben Sie die Außenmaße für den Werkstattschrank.

Dann kommt es auf die Dicke des Materials an, mit dem Sie den Schrank bauen möchten. Die anderen Maße ergeben sich daraus.

Material für den Werkstattschrank

Aus einem Baumstamm werden Bohlen, dann Bretter oder Leisten. Diese werden miteinander verleimt um eine möglichst verwindungssteife Platte zu haben.

Das kann man alles selbst tun. Oder man greift zur fertigen Leimholzplatte.

Holz als Plattenmaterial
Holz als Plattenmaterial

Die Leimholzplatte schon fertig zu kaufen erspart einem viel Arbeit. Wie bei allem gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Kommt immer darauf an, was man daraus bauen möchte.

Ich bevorzuge das Kiefernholz mit seiner lebendigen Struktur. Es ist sehr leicht, auch in der Bearbeitung und im Vergleich eines der günstigen Hölzer.

Noch Säge, Bohrer, Schleifpapier, Schrauben, Leim und einen Rundstab aus Buche. Also nicht viel und auch mit Handwerkzeugen leicht zu bewerkstelligen.

Die Bearbeitung des Holzes

Der überwiegende Teil der Bearbeitung findet auf der Tischkreissäge statt. Geht natürlich auch mit einer Handkreissäge oder ganz ohne Strom.

Die Platten werden erst auf Breite geschnitten.

Vor der weiteren Bearbeitung zeichnet man die Bretter nun an.

Ruhig einmal alles drehen und wenden.

Dann so auflegen, wie einem die Maserung gefällt. Mit dem Anreißen bestimmen Sie nicht nur die Position, auch was dran bleibt und weg kommt.

Ganz nebenbei schützt es vor Fehlern.

Ist das mit allen Platten geschehen wird der Parallelanschlag eingestellt und das Sägeblatt abgesenkt. In die Fläche der Bretter wird nun ein Schlitz geschnitten. Dieser ist der erste von zwei, um einen Falz zu erhalten.

Nuten der Bretter
Nuten der Bretter

Der Falz wird benötigt um die Rückwand ohne Überstand einsetzen zu können. Eine gute Rückwand ist enorm wichtig. Sie hält den Werkstattschrank im Winkel und gibt ihm somit Stabilität.

Auf der Kante stehend, wird der zweite Schnitt ausgeführt. Bitte hier besonders auf die Sicherheit achten. Mit einer Handkreissäge ist dies nicht durchzuführen. Machen Sie da keine Experimente. Führen Sie den gleichen Schnitt für die Nut einfach mehrmals nebeneinander aus.

Das Ablängen geschieht, wenn möglich, immer am Ende der Bearbeitung. So hat man währenddessen noch genügend Spielraum.

Ablängen der Teile
Ablängen der Teile

Nun kann auch schon ein erster Schliff stattfinden. Einmal über die Flächen und die Kanten brechen.

Jetzt wäre dann auch der Zeitpunkt, an dem man mit einer Oberfräse ein Profil Anfräsen kann. In diesem Fall habe ich nur die Kanten gebrochen.

Ganz dekorativ und mit wenig Aufwand verbunden, finde ich die Abdeckung mit Stücken eines Rundstabs.

Damit die Schraubenköpfe später nicht zu sehen sind, wird hier größer gebohrt. Die Schrauben werden somit versenkt.

Zu beachten ist, dass der Schraubenkopf Platz im Loch findet aber auch nicht zu nahe am Rand ist.

Löcher bohren
Löcher bohren

Vor dem eindrehen der Schrauben wird im Zentrum der jetzigen Löcher noch im Durchmesser es passenden Schraubenschafts vorgebohrt. So ziehen sich die beiden Teile optimal zusammen.

Der Aufbau des Schrankes

Die zueinander gehörenden Bretter auflegen. Leim angeben und miteinander Verschrauben. Jetzt wird noch ein Vorteil klar. Man benötigt keine Zwingen. Somit kann auch sofort weiter gearbeitet werden.

Beim Zusammenschrauben darauf achten, dass der Winkel gehalten wird.

Den Schrank zusammenbauen
Den Schrank zusammenbauen

Die vorher geschnittenen Stücke des Rundstabs in die Löcher Einleimen und bündig mit der Fläche schleifen.

Jetzt erst, schneide ich die Rückwand zu. An dem zusammengebauten Korpus kann man die genauen Maße nehmen. Diese wird dann in den Falz geschraubt. Ist die Rückwand genau geschnitten, hält sie den Korpus im korrekten Winkel.

Nut und Feder für die Fachböden

In diesem Fall enthält der Schrank noch eine Mittelwand.

Die Mittelwand und die beiden Seiten haben Nuten bekommen. Diese dienen zur Aufnahme von Fachböden. Sie lassen sich dadurch ohne Bodenträger verstellen. Der Korpus selbst dient als Auflage und es wird kein Platz im Innenraum verschwendet.

Die Fachböden und die Türen kommen zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Oberfläche behandeln

Ich halte mich bei meinen Werkstattmöbeln an Hart-Wachs-Öl. Es bietet genügend Schutz, ist einfach in der Handhabung und hat eine geringe Trocknungszeit.

Eine nachträgliche Änderung am Werkstück ist problemlos möglich, ohne gleich wieder alles abschleifen zu müssen, wie es bei einem Lack der Fall ist.

Oberflächenbehandlung für den Werkstattschrank
Oberflächenbehandlung für den Werkstattschrank

Bei dem Werkstattschrank habe ich das Hard-Wach-Öl zwei mal aufgetragen. Ein leichter Zwischenschliff mit 240´er Papier reicht aus.

Die Kiefer bekommt durch die Behandlung mit Öl einen leichten Stich ins Gelbe. Manche stört das. Ich finde es angenehm Warm.

Die Aufhängung

In den oberen Ecken des Schrankes werden Klötzchen befestigt. Sie halten so den Schrank durch die Rückwand an der Wand und gleichzeitig liegt der Korpus auf ihnen auf. Die Kräfte sind optimal verteilt.

Mit den richtigen Schrauben und Dübel an der Wand befestigt, kann der neue Werkstattschrank beladen werden.

Fazit zu
Einen Werkstattschrank bauen

Mit Holz ein individuelles Projekt erschaffen macht sehr viel Spaß. Das Material ist überall zu bekommen. Der Aufbau kann mit Handwerkzeugen erfolgen und gestaltet sich ganz ohne Zwingen.

Werkstattschränke an der Wand
Werkstattschränke an der Wand

Mit der richtigen Oberflächenbehandlung haben Sie Natur Pur in der Werkstatt. Sie nutzen den Platz in der Werkstatt sinnvoll und die Werkzeuge sind geschützt.

Ihnen hat der Beitrag gefallen? Sie haben noch Fragen? Schreiben Sie mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich über Ihre konstruktive Meinung.

5 Gedanken zu “Einen Werkstattschrank bauen”

  • Ich bin auch der Meinung, dass eine gute Rückwand enorm wichtig ist. Meine bisherigen Rückwände waren nicht sehr stabil und die Schränke waren dementsprechend auch nicht sehr stabil. Bei dem Selbstgebauten ist es jetzt viel besser.

  • Danke für den Tipp, dass ein leichter Zwischenschliff mit 240er-Papier total ausreichend ist. Für meine Werkstatt benötige ich auch einen neuen Schrank. Da mir die Qualität und Langlebigkeit am wichtigsten ist, lasse ich mich zuerst zu Möbeln vom Schreiner beraten lassen.

  • Sie haben recht, es ist wichtig genügend Platz um die Maschinen herum zu haben. Ich habe bei meinem Onkel mitbekommen, dass es gar nicht so leicht ist passende Möbel für die Werkstatt zu finden. Für seine war dann eine Maßanfertigung nötig.

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